Nicht jeder ist ein Unternehmer. Aber in jedem steckt die DNA, ein Unternehmer zu sein.
Es gibt im Leben zwei Gruppen von Menschen. Die erste Gruppe besteht aus Unternehmern. Sie unternehmen Dinge, sie packen an, sie haben Ziele und wirken weitestgehend deren Verwirklichung entgegen.
Die andere Gruppe sind die Unterlasser. Sie wirken auch, aber nicht aktiv. Sie wirken passiv und unterbewusst, im Grunde werden sie fremdbestimmt.
Nicht jedes Unternehmen ist eine Rechtsform mit Gewinnerzielungsabsicht – von dieser Vorstellung müssen wir uns an dieser Stelle verabschieden. Ich schlage folgende Idee als Leitbild vor:
Jeder Mensch führt sein eigenes Unternehmen: Sein Leben. Der Mensch handelt nach seinen Vorstellungen und aus seinen Überzeugungen heraus. Diese variieren und sind dynamisch. Als natürlicher Prozess entwickeln sie sich im Verlauf des Lebens auch permanent weiter und werden auf unterschiedlichen Ebenen von unterschiedlichen Instanzen geprägt.
Anfänglich geht die Prägung stark von den Eltern und Lehrern aus, die alle wiederum von einer höheren, einer stärkeren Institution, der Kultur, beeinflusst werden. Für jedes Individuum werden die Vorstellungen und Überzeugungen durch persönliche Erfahrungen weiter bestimmt. Aus all dem leitet sich schlussendlich ein Werteverständnis ab, das eigene Paradigma.
Der Unterschied zwischen den Unternehmern und den Unterlassern ist deren Bewusstsein für das eigene Wirken.
Unternehmer schaffen es, ihrem Wirken ein Prinzip zu unterlegen. Diesem Prinzip folgen sie und handeln folglich stets mit Absicht, also bewusst. Unterlasser handeln auch, aber mit weitaus weniger Absicht und ohne Bewusstsein ihres Wirkens.
Die einfachste Lebensform eines Individuums ist wahrscheinlich die des Unterlassers. Durch Abgabe der eigenen Bestimmung an Fremde werden Entscheidungen für ihn getroffen, er braucht sich nicht zu sehr kümmern, und Bequemlichkeit hält Einzug.
Bequemlichkeit ist ein Schein, eine trügerische Illusion. Sie führt ohne eigene Handlungsabsicht nämlich zwangsläufig zu Unbequemlichkeit; nämlich immer dann, wenn die eigenen Vorstellungen nicht deckungsgleich mit fremden Vorstellungen sind.
Lediglich ein äußerst dynamisches Wertesystem und eine unterentwickelte Persönlichkeit schaffen die permanente Anpassung an externe Vorhaben ohne Unbequemlichkeiten.
Der Unternehmer ist nicht die einfachste Form des Daseins. Er sucht keine Bequemlichkeit. Er strebt nach Zielen. Anstatt sich einem fremdbestimmten Wertesystem hinzugeben verfolgt er mit Determinismus seine Ziele.
Sein Wirken erfüllt ihn und seine Umwelt mit Sinn. Ein klares Handlungsprinzip dient als Leitbild, als Drehbuch des eigenen Lebens.
Die Startup Garage hat nicht zum Ziel eine Reihe von Unternehmensgründern hervorzubringen. Das ist letztlich eine Konsequenz die sich daraus ergibt, doch es ist nicht das primäre Ziel.
Ziel ist es, die unternehmerische DNA zu aktivieren und die Teilnehmer zu aktiven Unternehmern auszubilden. Sie sollen ihr Leben anpacken, in ihrem Wirken ein Bewusstsein finden und ihrem Leben ein Handlungsprinzip unterlegen.
Seid keine Unterlasser – werdet Unternehmer.
Maximilian Scheu
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